TY - JOUR AU - Schweikard, David P. PY - 2015/12/01 Y2 - 2024/03/28 TI - Quid pro quo? Zur normativen Struktur von Familienbeziehungen JF - Zeitschrift für Praktische Philosophie JA - ZfPP VL - 2 IS - 2 SE - Schwerpunkt: Eltern und Kinder - Zur Normativität ihrer Beziehung DO - 10.22613/zfpp/2.2.10 UR - https://www.praktische-philosophie.org/zfpp/article/view/89 SP - 273-310 AB - <p>Ausgehend von einem im Februar 2014 ergangenen BGH-Urteil, das die Unterhaltspflicht von erwachsenen Kindern gegenüber ihren Eltern auch im Falle des einseitigen Kontaktabbruchs bejaht, werden in diesem Beitrag Überlegungen zur Struktur und den normativen Implikationen der Eltern-Kind-Beziehung angestellt. Zum einen wird dafür plädiert, die Eltern-Kind-Beziehung als nichtsymmetrisch, d. h. als Komplex aus symmetrischen und asymmetrischen Beziehungen zu verstehen. Zum anderen wird hinsichtlich der normativen Implikationen der Eltern-Kind-Beziehung dafür argumentiert, dass Verpflichtungen innerhalb dieser Beziehung nicht vom bloßen Bestehen, sondern vom Wert der Beziehung abhängig zu machen sind. Aus diesem Argument wird gefolgert, dass die im BGH-Urteil sowie im in der einschlägigen Literatur diskutierten „Past Parental Sacrifices Model“ unterstellte Symmetrie der Eltern-Kind-Beziehung zu einer inadäquaten normativen Analyse führt. Damit wird der Rechtfertigungsstrategie filialer Verpflichtungen, die auf ein Quidproquo bezüglich zurückliegender elterlicher Versorgungsleistungen gestützt ist, eine Absage erteilt.</p> ER -