Das Leben als Ernstfall

Der individuelle Lebensvollzug im Horizont der verrinnenden Zeit

Abstract

Die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem guten Leben hängt unmittelbar mit dem Bewusstsein der Zeitlichkeit des individuellen Lebens zusammen. Mit dem Altern und Alter gehen jeweils paradigmatische Weisen menschlicher Zeiterfahrung einher, die einen besonderen Zugang zur Endlichkeit und Vergänglichkeit der Lebenszeit ermöglichen. Neben der Darstellung dieser Zeiterfahrungen werden gängige Bewältigungsstrategien eines Leidens an der verrinnenden sowie endlichen Zeit besprochen. Abschließend wird aufgezeigt, weshalb gerade die zeitliche Konstitution menschlichen Lebens von ethischer Relevanz für die Frage nach dem guten Leben sein kann.

English version

An analysis of the question what a good life means is directly related to the awareness of temporality of the individual life. Aging is accompanied by paradigmatic ways of experiencing time, which allow for a special approach to mortality and finitude of the life time. Besides presenting these experiences of time, common coping strategies for suffering under the trickling and finite time are discussed. Finally, it is shown why especially a temporal constitution of human life is of ethical significance for the question what a good life is.