Die „Gymnastik des Allgemeinen“: (moralische) Bildung in der ökonomischen Sphäre.
Ein Kommentar zu Hannes Kuchs Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus
Schlagwörter:
Sittlichkeit, Ökonomie, Politik, Demokratie, Gerechtigkeit, moralische Bildung, Ethos, Transformation, Moralische AmbivalenzKey words:
Sittlichkeit, Ökonomie, Politik, Demokratie, Gerechtigkeit, moralische Bildung, Ethos, Transformation, Moralische AmbivalenzAbstract
Der Artikel diskutiert Hannes Kuchs Kritik an der in liberalen Gerechtigkeitstheorien vertretenen Annahme, dass ökonomisches Verhalten leitende und politisch-moralische Normen getrennt voneinander zu betrachten sind. Gegen diese Annahme argumentiert Kuch in seiner Studie „Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus“ dafür, dass die ökomische Sphäre eine zentrale Rolle für die Ermöglichung und Verwirklichung demokratischer Gerechtigkeit spielt. Dabei problematisiert Kuch, dass die ökonomische Sphäre in ihrer gegenwärtigen Gestalt einen überwiegend negativen Einfluss auf die moralische Bildung der Subjekte hat. Hieran anknüpfend attestiert Kuch der politischen Sphäre ein normatives Primat, während er der ökonomischen Sphäre ein empirisches Primat hinsichtlich der moralischen Bildung der Subjekte zuschreibt. Die KommentatorInnen kritisieren Kuchs Position dahingehend, dass sie einen problematischen Gegensatz zwischen einer amoralischen ökonomischen Sphäre und einer idealisierten moralischen politischen Sphäre postuliert. Neben einem binnenlogisch-argumentativen Problem erweist sich diese Darstellung insbesondere hinsichtlich der Analyse real-politischer und global-ökonomischer Machtverhältnisse als problematisch. Die KommentatorInnen plädieren daher für eine differenziertere Analyse, die die moralische Ambivalenz der beiden Sphären und ihre moralisch bildenden und destruktiven Potenziale anerkennt.
Der Artikel diskutiert Hannes Kuchs Kritik an der in liberalen Gerechtigkeitstheorien vertretenen Annahme, dass ökonomisches Verhalten leitende und politisch-moralische Normen getrennt voneinander zu betrachten sind. Gegen diese Annahme argumentiert Kuch in seiner Studie „Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus“ dafür, dass die ökomische Sphäre eine zentrale Rolle für die Ermöglichung und Verwirklichung demokratischer Gerechtigkeit spielt. Dabei problematisiert Kuch, dass die ökonomische Sphäre in ihrer gegenwärtigen Gestalt einen überwiegend negativen Einfluss auf die moralische Bildung der Subjekte hat. Hieran anknüpfend attestiert Kuch der politischen Sphäre ein normatives Primat, während er der ökonomischen Sphäre ein empirisches Primat hinsichtlich der moralischen Bildung der Subjekte zuschreibt. Die KommentatorInnen kritisieren Kuchs Position dahingehend, dass sie einen problematischen Gegensatz zwischen einer amoralischen ökonomischen Sphäre und einer idealisierten moralischen politischen Sphäre postuliert. Neben einem binnenlogisch-argumentativen Problem erweist sich diese Darstellung insbesondere hinsichtlich der Analyse real-politischer und global-ökonomischer Machtverhältnisse als problematisch. Die KommentatorInnen plädieren daher für eine differenziertere Analyse, die die moralische Ambivalenz der beiden Sphären und ihre moralisch bildenden und destruktiven Potenziale anerkennt.
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